Michelle Mohr - Textildesign aus Schafwolle

Ich bin Textildesignerin und arbeite mit Schafwolle aus meiner Region und aus Deutschland. Dabei lege ich einen Fokus auf seltene Schafrassen und arbeite sehr viel mit naturfarbener Schafwolle. Meine jahrzehntelange Erfahrung mit dem Material verknote ich zu großen und kleinen Teppichen, filze Kissen und „vegetarische“ Felle.

Das Thema Einrichtung und Materialien zieht sich schon seit Kindertagen durch mein Leben. Es macht mir einfach Spaß Räume zu neuem Leben zu erwecken und mit meinen Produkten aus Wolle Wärme, Freude und Ruhe in die Zimmer zu bringen.

Der Weg zum Teppichunikat

Nach meiner Ausbildung zur Schauwerbegestalterin in einem Möbelhaus entschied ich mich, mein Abitur nachzuholen und zu studieren.

Zunächst begann ich ein Architekturstudium, später wechselte ich an die Kunsthochschule Weißensee für ein Designstudium. Schon 2003, lange vor meinem Textildesign-Studium, erlernte ich das Filzhandwerk bei Christine Birkle von HutUp in Berlin.

Während meines Studiums beschäftigte ich mich immer wieder mit Schafwolle und ihren Verarbeitungstechniken. In meiner Diplomarbeit 2012 widmete ich mich intensiv alternativen Herstellungstechniken und ließ mich dabei von traditionellen Verfahren inspirieren. Meinen ersten geknoteten Teppich fertigte ich im Rahmen dieser Arbeit an.

Auf Grundlage der Makramee-Knotentechnik entwickelte ich ein einzigartiges Verfahren, mit dem sich stabile Teppiche in reiner Handarbeit knoten lassen – ganz ohne Maschinen. Jeder Teppich entsteht direkt an meinem Arbeitstisch. Meine Begeisterung für dieses Material hält bis heute an.

Ausgleich zwischen Ruhe und Trubel

Der Ausgleich zu meiner ruhigen und konzentrierten Arbeit im Atelier sind die Städte, in denen ich für Messen und Ausstellungen unterwegs bin. Dort erlebe ich Trubel, knüpfe viele Kontakte und genieße den Kontrast.

Gemeinschaftsprojekte und gemeinsame Ausstellungen mit anderen Künstler:innen bieten eine weitere Bereicherung. Die Zusammenarbeit an ausgewählten Projekten ist ein inspirierender Gegenpol zur ländlichen Ruhe des Ateliers. Seit Februar 2024 betreiben wir beispielsweise den Gemeinschaftsladen „provinzgestaltung“ in Hitzacker.